Kanton Basel-Stadt

Mit einer Anlaufstelle für Altersfragen näher zu den Leuten

Im Kanton Basel-Stadt soll eine zentrale Anlaufstelle aufgebaut werden, bei der sich die ältere Bevölkerung über Unterstützungsangebote informieren kann. Die Hilfe selber wird wohnortnah erfolgen und die Ziele der kantonalen Alterspolitik stützen.

Im Kanton Basel-Stadt mit seinen über 195'000 Einwohnerinnen und Einwohnern kümmern sich nicht weniger als 16 Verwaltungseinheiten, über 50 Institutionen und mehrere Religionsgemeinschaften um die Belange der Älteren – vom Gesundheitsdepartement über die Alterssiedlung und den Quartierverein bis zur Apotheke. Trotz dieser Vielfalt weist das Angebot Lücken auf, etwa wenn es um ältere Migrantinnen und Migranten geht. Zudem fällt es den Älteren und ihren Angehörigen schwer, sich im Dschungel der Hilfsangebote zurechtzufinden. Dies ergaben Erhebungen des Kantons, der die Situation nun im Rahmen des Netzwerks «Basel 55+» optimieren will. Am Netzwerk sind neben dem Kanton verschiedene Partner beteiligt, darunter Kirchen, gemeinnützige Institutionen, die Spitex, Basler Alters- und Pflegeheime, Seniorenorganisationen, Gemeinden sowie Stadtteilsekretariate. An einer Netzwerktagung im Herbst 2014 definierten alle Beteiligten gemeinsam, welche Punkte es anzupacken gilt.

Mit zentraler Datenbank

Unter Federführung des kantonalen Gesundheitsdepartements ist jetzt geplant, eine zentrale Anlaufstelle einzurichten. Deren Aufgabe ist es, den älteren Baslerinnen und Baslern sowie ihren Angehörigen mögliche Unterstützungsangebote aus einer Hand näherzubringen. Die Anlaufstelle vermittelt Beratung und Dienstleistungen, die wohnortnah erbracht werden sollen, abgestimmt auf die Bedürfnisse vor Ort. Denn diese können sich teils stark unterscheiden, je nach Altersstruktur und Ausländeranteil in den 19 Quartieren der Stadt Basel und in den Gemeinden Riehen und Bettingen, die zum Kanton gehören. Vorgesehen ist, bisher schwer erreichbare Menschen wo nötig gezielt anzusprechen. Neben der Migrationsbevölkerung betrifft dies auch Ältere mit fehlenden Sozialkontakten oder mit eingeschränkter Mobilität.

Die Anlaufstelle wird sich auf eine zentrale Datenbank stützen können, deren Aufbau ebenfalls im Rahmen des Projekts erfolgt. Die Datenbank berücksichtigt konsequent Unterstützungsangebote, die den zehn alterspolitischen Leitlinien des Kantons Basel-Stadt entsprechen. Zu den Leitlinien gehört es beispielsweise, die Hilfe und Pflege zu Hause zu fördern, die Selbst- und Nachbarschaftshilfe zu stärken und Älteren auf dem Wohnungsmarkt zur Seite zu stehen. Staat und Private arbeiten Hand in Hand, wenn es darum geht, das System auf die Beine zu stellen und Schnittstellen konsequent zu bereinigen. Zudem wollen die Beteiligten ein modernes Kommunikationskonzept erarbeiten, um die Bevölkerung über die Angebote zu informieren. Die zentrale Anlaufstelle mit der dezentralen Leistungserbringung soll ab 2018 in Betrieb sein.

Kontakt:
Philipp Waibel, Leiter Bereich Gesundheitsdienste Kanton Basel-Stadt, 061 267 95 12, philipp.waibel@bs.ch

Dokumentation:
«Der grosse Vorteil der Freiwilligen: wir haben Zeit»