Bettlach (SO)

Unterstützung für die Älteren – ein Anruf genügt

In Bettlach im Kanton Solothurn wird bereits viel für die ältere Bevölkerung getan. Jetzt plant die Gemeinde, die Hilfsangebote stärker aufeinander abzustimmen und den älteren Menschen über eine Drehscheibe einfach zugänglich zu machen.

Die Behörden von Bettlach reden nicht um den heissen Brei herum. Die demografische Zusammensetzung der Gemeinde mit ihren 4860 Einwohnerinnen und Einwohnern sei nicht mehr ausgewogen, schreiben sie. Wegen der schönen Wohnlage und entsprechend hohen Bodenpreisen hätten es junge Familien schwer, hier Wohneigentum zu erwerben. Gemäss den Prognosen der kantonalen Statistiker wird die Zahl der Älteren und Hochbetagten in dem Dorf am Jurasüdfuss bis zum Jahr 2030 nochmals überproportional steigen. Nun stellt sich die Gemeinde der demografischen Herausforderung.

Seit 2013 ist eine Kommission für Gesellschafts- und Gesundheitsfragen am Werk. Ihr obliegt es, die Altersarbeit weiterzuentwickeln und als erstes zuhanden des Gemeinderats ein Altersleitbild zu erstellen. Ziel ist es, Bedingungen zu schaffen, damit die älteren Bettlacherinnen und Bettlacher möglichst lange unabhängig leben können. Zudem sollen sie gut ins Dorf integriert sein. Ein bezahlbares und einfach zu nutzendes Angebot verschiedener Unterstützungsmöglichkeiten soll mithelfen, diese Ziele zu erreichen.

Freiwillige begleiten Sterbende

In Bettlach sind schon heute viele Angebote für die ältere Bevölkerung vorhanden. Dazu zählen unter anderem ein Alters- und Pflegeheim mit Mahlzeitendienst, eine Spitex-Organisation und eine gemeinnützige Baugenossenschaft mit Alterswohnungen. Zudem gibt es ein Tageszentrum, das ältere Menschen betreut, um die Angehörigen zu entlasten. Kirchgemeinden, Spitex und Pflegeheim führen gemeinsam den Verein Palliative Care, der Freiwillige ausbildet, um die Entlastung von Angehörigen der Menschen im letzten Lebensabschnitt zu begleiten. Die Kirchgemeinden fördern zudem die Nachbarschaftshilfe. Doch das ganze Angebot ist nach Einschätzung der Gemeindebehörden zu wenig koordiniert und nicht genügend bekannt.

Seit Anfang 2015 arbeiten bereits das Pflegeheim und die Spitex enger zusammen. Die Kooperation wird jetzt auf weitere Akteure ausgedehnt. Um der Bevölkerung unkomplizierten Zugang zu den Unterstützungsmöglichkeiten zu verschaffen, will Bettlach eine zentrale Ansprechstelle einrichten. Diese soll eine Triage vornehmen und die Ratsuchenden dem richtigen Leistungserbringer zuweisen. Ziel ist, dass die Älteren und ihre Angehörigen über eine einzige Telefonnummer an die nötige Hilfestellung herankommen. Bereits konnten verschiedene wichtige Akteure ins Boot geholt werden. Eine Bedarfsanalyse bei der älteren Bevölkerung soll aufzeigen, wo Unterstützung in folgenden Themenbereichen erwünscht ist: Wohnen im Alter, Gesundheit und Ernährung, Bildung/Kultur/Sport/Beschäftigung/Religion, Mobilität, finanzielle und soziale Sicherheit.

Kontakt:
Barbara Leibundgut, Gemeindepräsidentin, 032 644 31 70, Barbara.Leibundgut@bettlach.ch
Monika Eichelberger, Präsidentin Kommission für Gesellschafts- und Gesundheitsfragen, 032 645 44 34, monika.eichelberger@besonet.ch

Dokumentation:
«In jeder Gemeinde sollte es eine Anlaufstelle für Ältere geben»

Materialien:
Flyer A5