Region Frauenfeld (TG)

Stadt und Land gemeinsam für mehr Altersfreundlichkeit

Die Stadt Frauenfeld und vier Gemeinden im Umland schaffen gemeinsame Grundlagen, damit sich die ganze Region altersfreundlich entwickeln kann. Dabei sollen auch nachbarschaftliche Hilfe und Freiwilligenarbeit gefördert werden.

Um dem demografischen Wandel zu begegnen, bündeln im Kanton Thurgau Stadt und Land die Kräfte. Die Stadt Frauenfeld und die Gemeinden Pfyn, Warth-Weiningen, Stettfurt und Matzingen nehmen am Projekt «Umsorgt älter werden in der Region Frauenfeld» teil, dessen Ergebnisse auch weiteren Gemeinden dienen könnten. Zwei Schwerpunkte sind geplant. Zum einen erarbeiten die vier beteiligten Pilotgemeinden alterspolitische Grundlagen und profitieren dabei vom Know-how der Stadt. Zum anderen möchten die Verantwortlichen klären, wie sich Nachbarschaftshilfe und Freiwilligenarbeit im Altersbereich ausbauen lassen. Die Federführung des Projekts liegt bei Regio Frauenfeld, einem Verein, zu dem sich die Stadt Frauenfeld und die 14 Gemeinden in ihrem Umfeld zusammengeschlossen haben. Es geht um ein Einzugsgebiet von über 48'900 Personen.

Hintergrund des Projekts bildet der Umstand, dass die Altersarbeit in der Region Frauenfeld unterschiedlich weit fortgeschritten ist. Die Stadt erliess 2013 ein innovatives Alterskonzept. Sie führt beispielsweise eine Anlaufstelle für Alters- und Generationenfragen und fördert das Älterwerden zuhause. Die kleineren Gemeinden hingegen fehlt häufig die Zeit, diese Fragen anzugehen. Ziel der Region ist es indes, sich in Altersfragen fortschrittlich zu positionieren. Stationäre Pflegebetten hat es genug, die Spitexorganisationen sind am Fusionieren. Doch bei der Unterstützung und Beratung der älteren Bevölkerung braucht es noch mehr Koordination unter den professionellen und ehrenamtlichen Anbietern, sei es innerhalb der Gemeinden oder auch zwischen ihnen. Gefragt sind zusätzliche ambulante Angebote, die dem Wunsch der meisten Betagten entgegenkommen, möglichst lange autonom in der eigenen Wohnung leben zu können.

Auf die Älteren zugehen

Hier will Regio Frauenfeld Entwicklungen aufzeigen und Anstösse geben, die die Gemeinden in ihrem Zuständigkeitsgebiet umsetzen können. Sie sollen dafür sensibilisiert werden, dass der Kontakt zu den Älteren und ihren Angehörigen oft erst geschaffen werden muss, gerade bei Demenzkranken. Denn vielfach scheuen sich die Betroffenen, Hilfe zu beanspruchen. Oder sie wissen gar nicht, welche Möglichkeiten es überhaupt gäbe. Ziel des Projekts ist es deshalb, in den Gemeinden niederschwelligen Zugang zu den Unterstützungsangeboten zu schaffen, zum Beispiel über Begegnungen in Gemeinschaftsräumen und -projekten oder via direkte Hilfe unter Nachbarn. Im Projekt werden Modelle von Nachbarschaftshilfe unter die Lupe genommen werden. Zudem gehen die Beteiligten der Frage nach, wie die Gemeinden die Nachbarschaftshilfe organisieren und begleiten können. Das Projekt startete mit Zukunftskonferenzen in den vier Pilotgemeinden, an denen auch Gemeinderatsmitglieder, Organisationen der Altersarbeit und Freiwillige teilnahmen. An den Konferenzen wurden Handlungsfelder definiert – besonders ein Thema erwies sich überall als zentral: das Wohnen im Alter.

Kontakt:
Brigitte Fürer, Geschäftsführerin Regio Frauenfeld, 052 724 53 24, brigitte.fuerer@regiofrauenfeld.ch

Dokumentation:
«Die alternde Gesellschaft bringt Chancen»