Bezirk Küssnacht (SZ)

Alltagshilfe für Ältere: eine gemeinschaftliche Aufgabe

Der Bezirk Küssnacht im Kanton Schwyz will die ambulanten Unterstützungsangebote für die ältere Bevölkerung gezielter gestalten. Zur angestrebten «integrierten Versorgung» werden nicht nur professionelle Leistungserbringer beitragen, sondern auch freiwillig Engagierte.

Im Bezirk Küssnacht mit den drei Dörfern Küssnacht, Immensee und Merlischachen ist es wie andernorts in der Schweiz: Die meisten älteren Menschen möchten möglichst lange daheim wohnen bleiben. Wer im Alltag Unterstützung braucht, kann vor Ort auf ein breites Angebot zählen. Neben der Spitex gehören Besuchs- und Entlastungsdienste sowie die Nachbarschaftshilfe dazu. Der älteren Bevölkerung steht zudem eine Anlaufstelle für Fragen rund um Alter und Gesundheit zur Verfügung. Doch die Erfahrung zeigt: Viele Ältere bekunden bei der Organisation von Alltagshilfe Mühe. Oft ist ihnen gar nicht bewusst, was es alles an Dienstleistungen gäbe. Auch Kostenfragen kommen auf. Denn im Gegensatz zur Pflege ist die Betreuung in der Schweiz kaum geregelt.

Jetzt nimmt man an der Rigi den ambulanten Bereich genauer unter die Lupe. Mit dem Projekt «Integrierte Versorgung im Bezirk Küssnacht» beteiligt sich der Bezirk – er ist mit der Gemeinde identisch – am Programm Socius 2. Ziel ist, die vorhandenen Unterstützungsangebote stärker zu koordinieren und wenn nötig zu ergänzen. Ältere Menschen sollen sich schnell und unkompliziert darüber informieren können. Der Zugang zur Alltagshilfe soll niederschwellig möglich sein. Und Personen, die nicht in der Lage sind, sich die erforderliche Hilfe selber zusammenzustellen, werden dabei begleitet.

Eine Projektgruppe ist seit 2018 an der Arbeit. Im Auftrag der seit 2009 bestehenden Kommission für Altersfragen des Bezirks Küssnacht entwickelt sie ein Konzept für eine integrierte Versorgung. Sie befragt dazu verschiedene Beteiligte, auch die ältere Bevölkerung kann sich äussern. In der Projektgruppe vertreten sind die Infostelle für Altersfragen des Bezirks Küssnacht, ein Pflegezentrum, die Spitex, das Schweizerische Rote Kreuz und Pro Senectute. Die Unterstützung der zuhause lebenden Älteren wird als gemeinschaftliche Aufgabe verstanden – als Zusammenspiel von Profis und Freiwilligen, Angehörigen und Nachbarn, gemeinnützigen und kommerziell ausgerichteten Dienstleistern. Mit Konkurrenzsituationen soll während des Projekts offen umgegangen werden.

Die Bestrebungen im Bezirk Küssnacht ermöglichen den Älteren, selbständig und selbstbestimmt zuhause wohnen zu bleiben. Auch «aus gesamtökonomischer Perspektive» sei es ratsam, das Wohnen im Alter zu unterstützen, schreiben die Projektverantwortlichen. Der Devise «ambulant vor stationär» könnte im Kanton Schwyz nämlich stärker nachgelebt werden, wie eine Analyse ergab: Der Anteil Heimbewohnerinnen und -bewohner, die nicht oder nur leicht pflegebedürftig sind, ist hier höher als im Schweizer Durchschnitt.


Auf einen Blick

Projekt: Gestaltung einer integrierten Versorgung für zuhause lebende Ältere im Bezirk Küssnacht

Beteiligte: Abteilung Soziales und Gesellschaft/Infostelle für Altersfragen Bezirk Küssnacht, Kommission für Altersfragen Bezirk Küssnacht, Pro Senectute Kanton Schwyz, Schweizerisches Rotes Kreuz Kanton Schwyz, Spitex Bezirk Küssnacht, reformierte Kirchgemeinde, Besuchsdienst der katholischen Kirche, Seniorenrat, Verein Aktiv im Alter, Pflegezentrum Seematt Küssnacht, Pflegezentrum Sunnehof Immensee

Schwerpunkte: Koordinierte Versorgung, Versorgungskette, Alltagshilfe, Information, Finanzierung, Case-Management, Freiwillige, Partizipation, Caring Community

Kontakt:
Nora Zumoberhaus
Fachbereiche Alter und Integration
Tel. 041 854 02 91
nora.zumoberhaus@kuessnacht.ch

Website: kuessnacht.ch

Material:
Flyer Infopunkt