Stadt Uster (ZH)
Hilfe ins Haus holen – leicht gemacht
Die Stadt Uster im Kanton Zürich richtet ihre fortschrittliche Alterspolitik jetzt noch stärker am Ziel aus, betreuungsbedürftige ältere Menschen und ihre Angehörigen zuhause zu unterstützen. Für diese soll es einfacher werden, sich die nötige Hilfe zu organisieren.
Im Alter möglichst lange selbständig zuhause leben. Sich sicher im öffentlichen Raum bewegen und am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Das sind die wichtigsten alterspolitischen Ziele der Stadt Uster. Um sie zu erreichen, hat die drittgrösste Stadt im Kanton Zürich mit ihren 37'000 Einwohnerinnen und Einwohnern schon einiges unternommen. So errichtete sie 2014 eine Fachstelle Alter. Diese informiert die ältere Bevölkerung über die vielfältigen Hilfsangebote, die es vor Ort gibt. Neben professionellen Leistungserbringern stehen den Älteren verschiedene durch Freiwillige erbrachte Hilfeleistungen zur Verfügung, wie zum Beispiel Nachbarschaftshilfe gegen Zeitgutschrift. Die Fachstelle berät Ratsuchende auch persönlich. Und sie sorgt für eine gewisse Koordination unter den Anbietern, die im «Netzwerk Altersfreundliches Uster» (NAU) regelmässig Austausch pflegen. Die Ustermer Altersfachstelle hat sich etabliert und wird rege genutzt. Information und Beratung allein reichen allerdings nicht immer aus, wie die Erfahrung zeigt.
Ältere Menschen und Angehörige bräuchten zum Teil auch Unterstützung, wenn es darum gehe, sich die Hilfestellungen zu beschaffen, schreiben die Verantwortlichen. Darauf zielt das Projekt «Hilfe ins Haus holen – leicht gemacht» ab, mit dem die Stadt am Programm Socius 2 teilnimmt. Mehrere Massnahmen sind geplant. Übergänge – beispielsweise vom Spital oder der Reha nach Hause – sollen gestaltet, Kommunikation und Zusammenarbeit unter den Beteiligten optimiert werden. Betreuungsbedürftige Ältere und ihre Angehörigen sollen Orientierungshilfen erhalten, um den benötigten Support über längere Zeit selber managen zu können. Und sogenannt vulnerablen Personen wird künftig bei der Organisation von Hilfeleistungen direkt geholfen: Menschen mit Demenz, älteren Frauen und Männern mit Migrationshintergrund, Personen, die auf sich allein gestellt sind oder in mehreren Alltagsdingen Unterstützung brauchen.
Die Stadt Uster erarbeitet alle diese Massnahmen in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Altersorganisationen, Leistungserbringern und Seniorenvertretungen. Die ältere Bevölkerung ist ausdrücklich zur Mitsprache eingeladen, unter anderem anlässlich einer Zukunftswerkstatt. Mit dem dichten Netzwerk, das entstehen soll, will sich die Stadt noch besser auf den demografischen Wandel vorbereiten. Der Anteil der über 80-Jährigen in Uster wird sich bis 2040 verdoppeln, wie die Statistiker prognostizieren. Nicht zuletzt verspricht sich die Stadt vom Projekt einen kostendämpfenden Effekt: Wenn ältere Menschen zuhause gut umsorgt werden, dürfte es weniger Einweisungen ins Spital oder ins Pflegeheim geben.
Auf einen Blick
Projekt: Netzwerk zur Begleitung und Unterstützung älterer Menschen zuhause
Beteiligte: Abteilung Gesundheit/Fachstelle Alter der Stadt Uster, «Netzwerk Altersfreundliches Uster» (NAU) mit 25 Institutionen, darunter Spitex , Alterszentren, Pro Senectute, Kirchen, Besuchsdienst, Seniorennetz
Schwerpunkte: Koordination der Angebote, Versorgungskette, Orientierungshilfen, Partizipation der älteren Bevölkerung, Freiwilligenarbeit, Hilfe zur Selbsthilfe, Case Management im Altersbereich
Kontakt:
Silvia Kölliker
Fachstelle Alter der Stadt Uster
Tel. 044 944 74 59
silvia.koelliker@Uster.ch