Sensebezirk (FR)

19 Gemeinden verknüpfen ihre Altersangebote

Gemeinsam mit Gesundheitsorganisationen und Rentnern erarbeiten die Gemeinden des Freiburger Sensebezirks eine zeitgemässe Altersstrategie. Ziel ist es, die Unterstützung für die Älteren zu koordinieren und eine Anlaufstelle aufzubauen.

Rund 42'400 Personen leben im ländlichen Sensebezirk, einer der deutschsprachigen Gegenden des Kantons Freiburg. Fast 17 Prozent der Senslerinnen und Sensler sind über 65 Jahre alt, diese Zahl dürfte in den kommenden Jahren wachsen. Zahlreiche Organisationen und Institutionen bieten der älteren Bevölkerung in den 19 Gemeinden des Bezirks Dienstleistungen an. Ansätze zur Koordination der Angebote sind erst vereinzelt vorhanden, zudem haben die Betagten selber oft wenig Kenntnis von den möglichen Hilfestellungen. Das soll sich nun ändern – mit vereinten Kräften von Bösingen bis Plaffeien. Die im Gemeindeverband Gesundheitsnetz Sense vertretenen Kommunen und Leistungserbringer, der Oberamtmann (Regierungsstatthalter) des Bezirks und die regionale Rentnervereinigung mit 1200 Mitgliedern haben sich für das Projekt «Älterwerden im Sensebezirk» zusammengetan.

Unter Federführung der Spitex Sense planen die Beteiligten, gemeinsam ein Alterskonzept für den ganzen Bezirk zu erarbeiten. Mit verschiedensten Massnahmen soll dafür gesorgt werden, dass die Menschen im Alter so lange wie möglich selbständig zu Hause wohnen können. Heute werden im Kanton Freiburg viele Betagte stationär gepflegt – ein Faktum, das es mit Blick auf die finanziellen Ressourcen der öffentlichen Hand im Auge zu behalten gilt. Die Projektverantwortlichen verstehen die Altersarbeit denn auch umfassend. Neben ärztlicher Versorgung, Pflege, Betreuung, Gesundheitsförderung und Prävention gehören auch Wohnen, Mobilität, Integration, Generationenbeziehungen und Öffentlichkeitsarbeit dazu. Nachbarschaftshilfe und Freiwilligenarbeit sollen ebenfalls gefördert werden.

Lücken schliessen, Schnittstellen klären

Als erstes soll eine Bestandesaufnahme der bestehenden Angebote aufzeigen, wo es Lücken und Parallelstrukturen gibt. Ausserdem wird erhoben, welche Schnittstellen zu klären sind. Danach erstellen die Verantwortlichen einen Katalog von Massnahmen, dies in einem partizipativen Verfahren durch Hearings mit den in der Altersarbeit tätigen Organisationen an der Basis. Die so erarbeiteten Massnahmen gehen bei den Gemeinden und den Organisationen in die Vernehmlassung. Das bereinigte Konzept soll später als Teil der regionalpolitischen Altersplanung in Kraft treten. Damit die optimierte Versorgung die ältere Bevölkerung im Sensebezirk auch wirklich erreicht, soll das Gesundheitsnetz eine zentrale Anlauf- und Koordinationsstelle im Rahmen eines 50-Prozent-Pensums schaffen. Ab 2018 wird das Sensler Konzept mit dem Alterskonzept «Senior+» zusammengeführt, das sich – mit ähnlichen Zielen – im Kanton Freiburg derzeit im politischen Prozess befindet.

Kontakt:
Corinne Zosso, Projektleiterin Socius Gesundheitsnetz Sense und Vorstandsmitglied Spitex Sense, 078 744 45 36, corinne.zosso@bluewin.ch

Dokumentation:
Im Sensebezirk hat Vernetzung Tradition